Fußbodenheizung selbst verlegen

Eine Fußbodenheizung selbst zu verlegen, mag zunächst nach einer komplizierten und zeitaufwendigen Aufgabe klingen, jedoch ist es durchaus machbar und kann sogar zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Mit unserer praktischen Schritt für Schritt Anleitung möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Fußbodenheizung ganz einfach selbst verlegen können. Damit können Sie nicht nur Geld sparen, sondern auch die Behaglichkeit in Ihrem Zuhause erhöhen.

Fußbodenheizung im Tackersystem verlegen

Fussbodenheizung selbst verlegen im Tackersystem

Bei Fußbodenheizungen gibt es grundsätzlich zwei Arten, die unterschieden werden: Die wasserführende und die elektrische Fußbodenheizung.

Elektrische Fußbodenheizungen arbeiten mit Heizmatten oder Heizfolien. Diese werden auch als Direktheizung bezeichnet, da sie unmittelbar über dem Estrich und unter den Bodenbelag verlegt werden können. In Kombination mit einer PV-Anlage stellen sie besonders in kleinen Räumen wie Bad oder WC eine optimale Lösung dar.

Bei einer wasserführenden Fußbodenheizung werden drei Arten unterschieden:

das Nasssystem
das Dünnschichtsystem (mit Noppenplatten oder Heizmatten)
✅ das Trockensystem

Das vor allem in Neubauten eingesetzte Nasssystem ist eine Variante, bei der in der Regel die Heizungsrohre der Fußbodenheizung auf einer Dämmschicht befestigt und anschließend mit Estrich vergossen werden.

Die Variante im Trockensystem lässt sich schnell und ohne größeren Aufwand realisieren und ist daher zur Nachrüstung ideal. Ein Überguss mit flüssigem Bodenestrich ist nicht notwendig. Entscheidend ist hierbei, dass sich eine Fußbodenheizung im Trockensystem aufgrund ihrer Bauweise vor allem für Modernisierungsvorhaben eignet. Dabei spielen die Aufbauhöhe und das Gewicht eine entscheidende Rolle.

Schritt für Schritt Anleitung Fußbodenheizung selbst verlegen

Schritt 1 – Vorbereitende Arbeiten

Fussbodenheizung verlegen Vorbereitungen

Damit sich alle Bauteile nahtlos einfügen, reinigt man als erstes alle benötigten ebenen Flächen von Schmutz und Unebenheiten.

Schritt 2 – Heizkreisverteiler anbringen

Fussbodenheizung selbst verlegen Heizkreisverteiler anbringen

Entsprechend der zu verlegenden Heizkreise installiert man wahlweise zuerst einen Unter- oder Aufputz-Verteilerschrank mit Heizkreisverteilern und einer entsprechenden Anzahl an Heizkreisanschlüssen. 

Was gehört alles in einen Heizkreisverteiler?
Zu den wichtigen Komponenten des Heizkreisverteilers gehören : Stellantriebe,
eine Klemmleiste
Durchflussmesser,
eine Kompaktregelstation 
und die Fußbodenheizungsrohre


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Schritt 3 – Randdämmstreifen anbringen

Fussbodenheizung selbst verlegen Randdämmstreifen anbringen

Da sich Heizestriche bei Erwärmung ausdehnen, benötigt man an den Umfassungswänden sogenannte Randdämmstreifen, um die Ausdehnung auszugleichen.

Wichtig hierbei ist die Anbringung bevor die Dämmschicht, die Systemplatte und der Estrich auf die Bodenfläche verlegt wird. Mehr erfahren Sie mehr in unserem Beitrag Fußbodenheizung vorbereiten, Randdämmstreifen und Dämmung verlegen.



Schritt 4 – Tacker System Untergrund verlegen

Soll die Fußbodenheizung auf einer Kellerdecke oder nicht unterkellerten Betonbodenplatte installiert werden, ist nunmehr eine zusätzliche Wärmedämmung aufzubringen, um Energieverluste zu vermeiden und die Effizienz der Fußbodenheizung zu erhöhen.

Das Dämmmaterial ist wahlweise als Dämmrolle oder als Dämmplatte in unterschiedlicher Stärke und mit Wärme- und Trittschalldämmung erhältlich. Bei größeren Räumen ist die Dämmrolle der Platte vorzuziehen, da sich diese schneller verlegen lässt.

Nun kann die Tacker Systemplatte oder wahlweise die Dämmrolle zur Aufnahme der Heizungsrohre verlegt werden. Hierbei beginnt man in einer Ecke des zu verlegenden Raumes. Wichtig hierbei ist, dass die Bodensysteme mit dem Randdämmstreifen abschließen. Es empfiehlt sich, die Stöße der Systemplatten beziehungsweise der Rolle mit einem PE-Klebeband zu verschließen.



Schritt 5 – Heizungsrohre verlegen

Fussbodenheizung selbst verlegen Heizungsrohre verlegen

Die Verlegung der Systemrohre erfolgt gemäß den vorgegebenen Abständen beginnend und endend am Heizkreisverteiler. Für diesen Vorgang sind immer vier Hände notwendig. Während eine Person die Heizleitung im vorgesehenen Raster auslegt, fixiert die zweite Person die Leitung mit Tackernadeln.

Die korrekte Positionierung der Heizleitung wird durch ein aufgedrucktes Linienmuster, das sich auf den Tacker Systemplatten befindet, erleichtert. Wichtig hierbei ist darauf zu achten, dass im Systemrohr keine Knickstellen entstehen. Knickstellen führen dazu, dass die erforderliche Durchflussmenge des Heizungswassers nicht gewährleistet werden kann.

Im Tackersetzgerät sollten immer eine ausreichende Zahl an Tackernadeln vorhanden sein. Dadurch ist gewährleistet, dass die Tackernadeln permanent und störungsfrei aus dem Gerät gleiten können.



Schritt 6 – Dichtigkeitsprüfung

Fussbodenheizung selbst verlegen Dichtigkeitsprüfung

Bevor schlussendlich auf dem verlegten Fußbodenheizungssystem der flüssige Heizestrich aufgebracht wird, müssen die Rohre gespült, befüllt, entlüftet und die Dichtheit der Heizungsrohre entsprechend den Herstellerangaben geprüft werden. Unser Leitfaden gibt eine genaue Erklärung wie man eine Fußbodenheizung nach dem Verlegen richtig vorbereitet, um diese in Betrieb zu nehmen.

Fußbodenheizung in Betrieb nehmen >>

Fußbodenheizung im Set



Fußbodenheizungssets sind eine praktische Lösung für Bauherren und Heimwerker, die eine Fußbodenheizung in ihrem Zuhause selbst verlegen möchten.

Sie bieten alle Komponenten für eine einfache Installation einer Fußbodenheizung.
Enthalten sind:

Heizmatten oder -folien,
Thermostate,
Temperatursensoren,
Verbindungskabel,
Montagematerialien und
Installationsanleitungen.

Durch diese Sets wird der Beschaffungsprozess vereinfacht und sichergestellt, dass alle erforderlichen Teile vorhanden sind. Dies erleichtert die Planung und Umsetzung einer Fußbodenheizung und sorgt für eine reibungslose Installation.

Die Sets sind so konzipiert, dass sie eine effiziente Nutzung der Heizenergie ermöglichen und langfristig zu Einsparungen bei den Heizkosten führen können.




Häufig gestellte Fragen zum Thema Fußbodenheizung

Ob bei Modernisierung im Altbau oder im Neubau, eine Fußbodenheizung gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist bis auf wenige Ausnahmen, heute die überwiegende Anwendung für die Raumheizung. Deshalb treten auch immer mehr Fragen auf. Wir haben zum Thema Fußbodenheizung verlegen ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen zusammengestellt.

Fußbodenverlegung in Eigenleistung

Mit den modernen Fußbodenheizungssystemen gelingt Heimwerkern mit ein wenig handwerklichem Geschick problemlos die Do-it-yourself Methode. Dadurch können erheblich Kosten eingespart werden. Eine Fußbodenheizung kann auf jedem tragfähigen Untergrund aufgebaut werden. Die Sets sind einfach in der Handhabung und auf Verlegung in Eigenleistung ausgerichtet.

Was wird zur Verlegung einer Fußbodenheizung benötigt?

So einfach die Verlegung einer Fußbodenheizung auch ist, erfordern doch einige Bauteile und Komponenten ein wenig Wissen, um eine fachgerechte Verlegung und Montage der Anschlüsse durchzuführen. Je nach Begebenheiten der Heizung beziehungsweise Größe der Fußbodenheizung können zusätzliche Komponenten notwendig sein. Was alles genau erforderlich ist, haben wir für Sie in einem gesonderten Beitrag hier aufgeführt.

Fußbodenheizung verlegen – Was ist dabei wichtig?

Neben der Auswahl eines passenden Systems, ist eine sorgsame Planung ein wichtiger Aspekt für die erfolgreiche Verlegung einer Fußbodenheizung.
Grundlage ist zunächst:

Die Berechnung der Heizkreise, damit die Wärme der Fußbodenheizung gleichmäßig im gesamten Raum ankommt
Die Festlegung des Verlege Abstand von den Heizungsrohren nach dem Wärmebedarf des Raumes
Verlege Art der Heizungsrohre wie beispielsweise modulare Verlegung, schneckenförmige Verlegung oder Mäander Verlegung.

Aus diesen Werten ergibt sich der Materialbedarf, um später die Verlegearbeiten zügig fertigstellen zu können.

Welcher Bodenbelag ist für eine Fußbodenheizung geeignet?

Stein, Marmor und Fliesen haben von Natur aus gute wärmeleitende Eigenschaften und sind von daher die beste Wahl. Grundsätzlich eignen sich jedoch alle Bodenbeläge wie Parkett, Laminat, Kork, Vinyl oder Teppichböden, wenn Sie besonders für Fußbodenheizung ausgelegt sind.

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