Für Trinkwasserleitungen sind bestimmte Materialien besonders geeignet, um die Qualität des Wassers zu gewährleisten und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Klassische Materialien für Trinkwasserleitungen sind beispielsweise Kupfer, Edelstahl oder Kunststoff. Diese Materialien sind nicht korrosionsanfällig und geben keine schädlichen Substanzen an das Wasser ab. Ferner sollten die Materialien für Trinkwasserleitungen auch den geltenden Normen und Vorschriften entsprechen, um die Sicherheit des Trinkwassers zu gewährleisten.
Worauf bei der Auswahl der richtigen Materialien für Trinkwasserleitungen zu achten ist, worin die Unterschiede liegen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
TL;DR – Das Wichtigste in Kürze:
- Geeignete Materialien für Trinkwasserleitungen sind: Kupfer, Edelstahl, Kunststoff.
- Wichtige Kennzeichnungen und Zertifizierungen für Trinkwasserrohre sind die DVGW-Zertifizierung oder DIN-Norm
- Nicht geeignete Materialien für Trinkwasserleitungen: Bleirohre, verzinkte Stahlrohre, Asbestzementrohre, nicht lebensmittelechte Kunststoffrohre
Geeignete Materialien für Trinkwasserleitungen
Zu den typischen Materialien zählen
Kupfer,
Edelstahl und
bestimmte zugelassene Kunststoffe wie PE (Polyethylen).
An die Rohre bei der Trinkwasserinstallation werden hohe Anforderungen gestellt, denn sie dürfen keine gesundheitlichen Stoffe ins Trinkwasser abgeben.
Zu den wichtigen technischen Eigenschaften, die Trinkwasserleitungen haben sollten, gehören eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Druck und Temperatur, sowie eine geringe Porosität, um das Eindringen von Schadstoffen zu verhindern
Kupferleitungen als Wasserleitung

Kupferrohre sind korrosionsbeständig, haben eine glatte Innenwand und sind deshalb für Trinkwasserleitungen geeignet. Sie sind außerdem einfach zu installieren, was sie zu einer kostengünstigen Alternative zu z.B. Edelstahl macht.
Ein niedriger pH-Wert kann jedoch zu Abtragungen des Materials führen. Erodiert das Kupfer, gelangt es in den Wasserkreislauf und kann über die Nahrung oder das Trinkwasser aufgenommen werden. Deshalb spielt die Wasserhärte und der pH-Wert ein entscheidendes Kriterium. Wenn der pH-Wert des Trinkwassers bei 7,4 oder höher liegt, kann ein Kupferrohr verwendet werden.
Edelstahlleitungen für Wasserleitung

Nichtrostender Stahl (Edelstahl) eignet sich hervorragend für Trinkwasserinstallationen. Edelstahlrohre sind hygienisch, geben keine schädlichen Stoffe ab und erfüllen die strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Allerdings kommen Edelstahlrohre wegen der hohen Kosten oft in der Regel nur da zum Einsatz, wo besondere Anforderungen an die Trinkwasserqualität gestellt werden, wie zum Beispiel in Krankenhäusern und Laboren.
Kunststoffleitungen als Trinkwasserrohr

Alu-Verbundrohre sind eine beliebte Wahl für Trinkwasserleitungen aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften. Sie bestehen aus einem Verbundwerkstoff, der aus Aluminium und Kunststoff besteht. Diese Kombination macht sie besonders robust und widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen wie Korrosion und Temperaturschwankungen.
Durch die Aluminiumschicht im Inneren des Rohrs wird eine optimale Barriere gegenüber Sauerstoff und anderen Verunreinigungen geschaffen, was die Qualität des Trinkwassers schützt. Gleichzeitig sorgt der Kunststoffmantel dafür, dass das Rohr flexibel und leicht zu verlegen ist.
Alu-Verbundrohre sind zudem sehr langlebig und haben eine lange Lebensdauer, was sie zu einer kosteneffizienten Lösung für Trinkwasserleitungen macht. Sie sind auch einfach zu installieren, da sie keine speziellen Werkzeuge erfordern und leicht zu verbinden sind.
Insgesamt sind Alu-Verbundrohre eine zuverlässige und sichere Option für Trinkwasserleitungen, die den Anforderungen an Hygiene, Haltbarkeit und Effizienz gerecht werden.
Woran man Trinkwasserrohre erkennt
Bei uns wird Trinkwasser als Lebensmittel betrachtet. Es unterliegt strengen Qualitätskontrollen gemäß der Trinkwasserverordnung und dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch. Die Trinkwasserverordnung basiert auf den europäischen Richtlinien und definiert Trinkwasser als Wasser, das zum Trinken, Kochen, zur Zubereitung von Lebensmitteln und Getränken oder zu anderen häuslichen Zwecken genutzt wird.
Bestimmte Normen und Zertifizierungen stellen sicher, dass die Rohre für den Transport von Trinkwasser geeignet sind. Um festzustellen, ob ein Rohr gemäß der Trinkwasserverordnung für den Einsatz mit Trinkwasser zugelassen wurde, können Sie auf folgende Kennzeichnungen und Zertifizierungen achten:
DVGW-Zertifizierung: DVGW ist der deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. und das Kompetenznetzwerk für alle Fragen der Versorgung mit Trinkwasser. Installationsrohre welches diese Zertifizierung aufweisen, können bedenkenlos für eine Trinkwasserleitung verwendet werden.
DIN-Norm: Achten Sie auf die Einhaltung von DIN-Normen wie DIN 1988, die Anforderungen an Trinkwasserinstallationen definieren. Rohre, die diese Normen erfüllen, sind entsprechend gekennzeichnet.
Produktkennzeichnung: Viele Hersteller von Rohren und Fittings kennzeichnen ihre Produkte direkt mit Angaben zur Trinkwassereignung. Dies kann durch Aufdrucke auf den Rohren oder durch Informationen in den Produktdokumentationen erfolgen.
Welche Rohre sind nicht für Trinkwasser zugelassen?
Zu diesen ungeeigneten Materialien gehören:
Bleirohre: Diese wurden früher häufig verwendet, sind jedoch mittlerweile verboten, da Blei ins Wasser übergehen und gesundheitliche Schäden verursachen kann, insbesondere bei Kindern und Schwangeren.
Zinkbeschichtete Stahlrohre (verzinkte Rohre): Diese können im Laufe der Zeit korrodieren und Rost ins Trinkwasser abgeben, was sowohl die Wasserqualität beeinträchtigt als auch die Rohre verstopfen kann.
Asbestzementrohre: Diese enthaltenen Asbestfasern, die bei der Alterung der Rohre ins Wasser gelangen und gesundheitsschädlich sein können.
Rohre aus nicht lebensmittelechtem Kunststoff: Einige Kunststoffe können Schadstoffe wie Weichmacher oder andere Chemikalien ins Wasser abgeben, wenn sie nicht für den Trinkwassereinsatz zertifiziert sind.
Fazit
Für Trinkwasserleitungen sind Kupfer, Edelstahl und bestimmte Kunststoffe wie PE-RT geeignet. Diese Materialien geben keine schädlichen Substanzen ab und erfüllen die geltenden Normen. Kupferrohre sind korrosionsbeständig, jedoch kann der pH-Wert ein Problem sein. Edelstahl ist zwar hygienisch, jedoch teuer. Alu-Verbundrohre sind eine beliebte Wahl für Trinkwasserleitungen aufgrund ihrer Robustheit, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. Alu-Verbundrohre sind zudem kosteneffizient, einfach zu installieren und erfüllen die Anforderungen an Hygiene und Effizienz.
Da unser Trinkwasser strengen Qualitätskontrollen unterliegt, müssen die Rohre bestimmte Zertifizierungen wie etwa DVGW oder DIN-Norm aufweisen. Blei-, verzinkte Stahl- und Asbestzementrohre sind nicht für Trinkwasser geeignet, da sie gesundheitsschädlich sein können. Rohre aus nicht lebensmittelechtem Kunststoff können ebenfalls Schadstoffe abgeben. Somit ist es wichtig, auf die Materialien und Zertifizierungen zu achten, um die Wasserqualität und die Gesundheit der Menschen zu schützen.