Heizkörper austauschen

Auch ein Heizkörper kommt mal in die Jahre. Der Heizkessel wurde bereits erneuert, die Vorlauftemperaturen haben sich geändert, der „alte“ Heizkörper passt in seiner Art so überhaupt nicht mehr ins neue Badezimmer oder Ihren Wohnräumen, er zeigt bereits große Roststellen oder ist gar schon mal durchgerostet und repariert worden. Es gibt viele Gründe, wann und warum ein Heizkörper ausgetauscht werden soll.

Wann sollte man einen Heizkörper austauschen?

Eine pauschale Antwort auf die Frage, wann man einen Heizkörper austauschen sollte, gibt es nicht. Eine regelmäßige Überprüfung der Heizkörper ist wichtig, um festzustellen, ob ein Austausch erforderlich ist. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Radiator anfängt zu rosten, seine Leistung nachlässt oder lauter als gewöhnlich ist, sollten Sie in Betracht ziehen, ihn auszutauschen.

Moderne energiesparende Heizkörper

Alte Heizkörper auszutauschen, gehört bei Renovierung und Sanierung zum Pflichtprogramm, denn moderne Heizkörper sehen optisch nicht nur besser aus, sondern senken auch enorm die laufenden Heizkosten. Dank effizienzsteigernder Technik entlastet das den Geldbeutel ab der ersten Minute der Inbetriebnahme.

Neuer Heizkörper ans alte Rohr –
der Nabenabstand ist essentiell

Nicht jeder neue Heizkörper passt an die alten Rohre. Insbesondere beim Zweirohrsystem stellt der sogenannte Nabenabstand eine wichtige Kennzahl dar.
Dabei handelt es sich um den Abstand der Anschlussrohre, welche für den Zulauf beziehungsweise den Rücklauf vorhanden sind und hat nichts mit der Bauhöhe, der Baulänge oder der Bauform des Heizkörpers zu tun.

Um hier das richtige Maß zu finden, wird von der Mitte des Zulaufrohres bis zur Mitte des Rücklaufrohres gemessen. Dieser Abstand wird als Nabenabstand bezeichnet und bestimmt, welche Heizkörper-Art als neuer Heizkörper in Frage kommt.

Nebst Nabenabstand sollte auch noch der Wandabstand der alten Rohre beachtet werden. Passen der Naben- und Wandabstand vom neuen Heizkörper zu den bestehenden Anschlüssen, können Sie Ihren Heizkörper austauschen. 

Welche Heizkörper & Nabenabstände gibt es?

Kompaktheizkörper

Bei Buderus Kompaktheizkörper der Modellreihe C beträgt der Nabenabstand immer Bauhöhe abzüglich 60 mm (von unten gemessen abzüglich 30 mm und von oben gemessen abzüglich 30 mm). Fällt der Nabenabstand zwischen den alten Heizungsrohren und dem neuen Heizkörper größer aus, stellt dies kein Problem dar. Die Differenz lässt sich in der Regel mittels eines Zubehörs, einer sogenannten S-Anschlussverschraubung, mühelos ausgleichen.

Die Anschlüsse bei Kompaktheizkörpern befinden sich seitlich (oben oder unten). Beim Austausch eines alten Heizkörpers gegen ein Kompaktheizkörper werden noch das Ventil, der Thermostatkopf und die Rücklaufverschraubung bauseits in die Rohrleitung eingebaut.

Ventilheizkörper

Bei einem Ventilheizkörper wird der Nabenabstand in gleicher Weise wie bei einem Kompaktheizkörper gemessen. Standardmäßig liegt hier der Abstand zwischen beiden Anschlussrohren bei 50 mm. Die Anschlüsse befinden sich bei einem Ventilheizkörper an der Unterseite (links / rechts oder mittig), je nach Modell.

Austauschheizkörper

Ein Austauschheizkörper lässt sich dank seines speziellen Baumaß sehr gut in das bestehende Heizungssystem integrieren. Oft sind gar keine Änderungen an bestehenden Leitungen notwendig. Die Berechnung des Nabenabstandes erfolgt bei Austauschheizkörpern wie folgt: Höhe des Heizkörpers abzüglich 55 mm. Hat das Modell beispielsweise eine Bauhöhe von 555 mm, wäre der Nabenabstand 500 mm, bei einer Höhe von 955 mm würde der Nabenabstand bei 900 mm liegen.

Heizkörper selbst austauschen und Gesamtkosten reduzieren

Nachdem Sie die erforderliche Heizleistung berechnet haben und die Entscheidung für die Bauart des neuen Heizkörpers gefallen ist, geht es zunächst um die Anschaffung. Ganz bequem kauft man Heizkörper in Markenqualität im Online-Fachhandel, wie beispielsweise bei heima24. Dort gibt es eine große Auswahl von bekannten namhaften Herstellern und das zu äußerst günstigen Preisen. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall, denn Top-Aktionsrabatte bei vielen Marken Heizkörpern senken Ihre Investitionskosten. Bei Bedarf erhält man dort auch passende Befestigungskonsolen und Anschlusszubehöre.

Unter bestimmten Voraussetzungen wird der Austausch von alten Heizkörpern mit Fördergeldern belohnt, wie beispielsweise beim Einbau von Niedertemperaturheizkörpern. Einzelheiten zu den förderfähigen Investitionen der BAFA können Sie hier nachlesen.

Austausch des Heizkörpers

Neben ein bisschen handwerklichem Geschick, bedarf es auch ein paar Werkzeuge und andere Dinge, die vor Arbeitsbeginn zurechtgelegt werden sollten:

• Wasserpumpenzange
• Schraubenzieher und Inbusschlüssel
• Bohrmaschine (vorzugsweise eine Schlagbohrmaschine)
• Wasserwaage
• Meterstab
• Bleistift zum Anzeichnen
• Hanf und Dichtpaste, um die Heizkörperanschlüsse abzudichten
• Entlüftungsschlüssel
• Behälter und Lappen für austretendes Wasser

Heizkörper tauschen Schritt für Schritt

Bevor Sie den alten Heizkörper abbauen, schalten Sie immer zuerst die komplette Heizungsanlage einschließlich Umwälzpumpen komplett ab, drehen den Heizungsvor- und -rücklauf, wenn möglich, an den Ventilen in die Steigleitungen der Anlage zu. Entfernen Sie über einen Füll- und Entleerungshahn den Anlagendruck. Im Anschluss können Sie mit der Demontage des Heizkörpers beginnen.

Im Innern der Heizkörper können sich Heizungswasser und Dreck befinden: Entleeren Sie daher das Heizungswasser im Heizkörper oder, insofern er sich nicht separat absperren lässt, in der Anlage, bis der Heizkörper leer ist.

Mittels einer Wasserpumpenzange werden die Schraubverbindungen des Vorlaufs und Rücklaufs leicht gelöst. Hierauf hin werden im nächsten Schritt die Befestigungskonsolen an der Wand oder am Boden gelöst.

Der Heizkörper wird nun von den Anschlüssen endgültig getrennt und aus der Halterung genommen, die Anschlussstücke am alten Heizkörper entfernt.

Nicht nur bei den einzelnen Arbeitsschritten, sondern auch nach der endgültigen Demontage des Heizkörpers kann es immer wieder zum Austritt von schmutzigem Restwasser kommen, vor allem wenn der Heizkörper transportiert wird. Halten Sie deshalb unbedingt genügend Behältnisse und Lappen bereit.

Montage des neuen Heizkörpers

Falls die alten Befestigungskonsolen nicht für den neuen Heizkörper passen, müssen erst die neuen Konsolen angebracht werden. Unter Beachtung eventuell verlegten Wasser- oder Stromleitungen markieren Sie mit einem Stift die Position der Tauschkonsolen und bohren anschließend mit der Bohrmaschine die benötigten Löcher und setzen die Dübel.

Die Befestigungskonsolen richten Sie mit der Wasserwaage so aus, dass diese sowohl eine genaue Ausrichtung in der Waagerechten wie auch in der Senkrechten haben.

Anschließend hängen Sie den neuen Heizkörper in die Konsolen ein, prüfen ob dieser waagerecht sitzt und schrauben den neuen Heizkörper an den Konsolen fest. Der Heizkörper sollte nach der Montage jeweils etwa 10 cm Luft sowohl nach oben als auch nach unten haben, damit eine einwandfreie Luftzirkulation ermöglicht wird.

Nachdem der neue Heizkörper befestigt ist, wird das Thermostatventil eingeschraubt und der Thermostatkopf aufgesteckt und befestigt. Haben Sie diese Montagearbeiten soweit erledigt, kann der neue Heizkörper mit der Vor- und Rücklaufleitung verbunden werden. 

Übrigens: Wenn Sie Ihren alten Heizkörper, der noch gut funktioniert, verkaufen wollen, bieten sich hierzu die typischen online Verkaufsplattformen an. Die Entsorgung der alten Heizkörper erfolgt in der Regel auf Schrottplätzen. 

Heizkörper anschließen

Drehen Sie den Wasserzulauf wieder auf, damit sich der Heizkreislauf erneut mit Wasser befüllen kann. Die Entlüftungsschraube bleibt noch offen. Halten Sie ein Auge auf das Entlüftungsventil am Heizkörper, wenn dort Wasser austritt, hat sich der Heizkörper entlüftet und das Ventil kann zugedreht werden. Anschließend prüfen Sie, ob wirklich alle Verbindungen am Heizkörper dicht sind. Ist alles in Ordnung, können die Absperreinrichtungen geöffnet, die Umwälzpumpe und die Heizungsanlage wieder eingeschaltet werden. Da Frischwasser im Heizungsbetrieb entgast wird, muss der Heizkörper nach einiger Zeit nachentlüftet werden.

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