Bei der Renovierung eines Altbaus taucht häufig die Frage auf, ob eine Fußbodenheizung mit bestehenden Heizkörpern kombiniert werden kann. Die gute Nachricht: Ja, das ist möglich!
Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung ist heutzutage oft unkompliziert und kann problemlos in das bestehende Heizsystem integriert werden.
Denn Heizkörper und Fußbodenheizung sind zwei beliebte Heizsysteme, die oft in Räumen kombiniert werden, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Beide Systeme haben ihre eigenen Vorzüge und können in bestimmten Situationen gemeinsam genutzt werden, um die Heizleistung zu optimieren.
Welche Lösungsansätze es hierzu gibt, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
TL;DR – Das Wichtigste in Kürze:
- Kombination von Fußbodenheizung und bestehenden Heizkörpern ist möglich.
- Nachträglicher Einbau einer Fußbodenheizung ist oft unkompliziert.
- Für kleinere Fußbodenflächen bis etwa 20 m² wird eine Regelung über eine RTL-Box empfohlen.
- Für größere Flächen ist es notwendig, einen neuen Heizkreis mit eigenem Heizkreisverteiler und eigener Pumpe in das Heizungssystem des Hauses zu integrieren.
Fußbodenheizung und Heizkörper in einem Raum

Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung in einzelnen Räumen ist heutzutage oft problemlos machbar. Insbesondere im Badezimmer wird dieser Wunsch häufig geäußert. Eine harmonische Kombination aus Fußbodenheizung und einem Badheizkörper lässt sich problemlos realisieren.
Die Fußbodenheizung arbeitet effizient mit einer Vorlauftemperatur von 20 bis 35 Grad, um den Raum angenehm zu erwärmen. Im Gegensatz dazu benötigen Heizkörper, aufgrund ihrer geringeren Fläche, eine höhere Vorlauftemperatur von 40 bis 75 Grad für dasselbe Wärmeergebnis.
Um den unterschiedlichen Temperaturanforderungen gerecht zu werden, empfiehlt es sich, bei der Nachrüstung der Fußbodenheizung einen separaten Heizkreis einzurichten.
Die neue Fußbodenheizung in Trocken- oder Nassbauweise wird in das vorhandene Rohrsystem eingebaut.
So wird die Wärme sowohl an die Radiatoren als auch an die Fußbodenheizung verteilt. Da die Temperatur, die für die Heizkörper eingestellt ist, für die Fußbodenheizung zu heiß wäre, wird die Temperatur für eine Fußbodenheizung durch Regelorgane reduziert. Bei kleineren Fußbodenflächen (bis etwa 20 m²) eignet sich die Regelung über eine sogenannte RTL-Box.
Für größere Flächen wird ein neuer Heizkreis mit eigenem Heizkreisverteiler und eigener Pumpe in das Heizungssystem des Hauses eingebunden.
Fußbodenheizung und Heizkörper kombinieren mithilfe eines Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL)
Wenn die Fußbodenheizung in den gleichen Heizkreis, an dem ebenfalls der Heizkörper angeschlossen ist, integriert wird, übernimmt der Rücklauftemperaturbegrenzer (kurz: RTL) eine wichtige Aufgabe:
er sorgt dafür, dass die Temperatur des Heizungswassers, das aus dem Heizkreis zurückkehrt (Rücklauf), einen bestimmten Wert nicht überschreitet.
Das Ventil der RTL-Box misst und reguliert die Rücklauftemperatur und sorgt so für eine gleichmäßige und angenehme Wärmeverteilung. So wird sichergestellt, dass die Fußbodenheizung effizient und sicher arbeitet.

Vorteile eines Rücklauftemperaturbegrenzers
In Kombination mit Radiatoren sorgt der Rücklauftemperaturbegrenzer dafür, dass auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen eine optimale Wärmeabgabe gewährleistet ist. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Fußbodenheizungen und Heizkörper in einem System kombiniert werden, da unterschiedliche Temperaturanforderungen ausgeglichen werden können.
Dies kann helfen, Energiekosten zu senken und den Komfort zu erhöhen.
Weiterer Vorteil: ein Rücklauftemperaturbegrenzer kann einfach in das bestehende Systeme (Heizkreis) eingebaut werden, was eine unkomplizierte Nachrüstung ermöglicht.
Eine RTL-Box als Einzelraumregelung ist um einiges günstiger in der Anschaffung als eine ganze Pumpengruppe mit Mischer und Heizkreisverteiler.
Wie funktioniert ein Rücklauftemperaturbegrenzer?
Ein Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL) reguliert die Temperatur des Wassers, das aus einem Heizsystem zurückfließt. Dabei …
… fließt das Warmwasser durch die Fußbodenheizung und gibt Wärme an den Boden ab.
Wenn das Wasser am Ende des Kreislaufs (also im Rücklauf) zu warm ist, erkennt dies das RTL-Ventil.
Der RTL schließt dann das Ventil – dadurch fließt weniger heißes Wasser nach.
Erst wenn das Rücklaufwasser wieder abgekühlt ist, öffnet sich das Ventil wieder und der Heizkreis wird wieder mit warmen Wasser durchströmt.
Warum ist das wichtig?
Wenn das Wasser zu heiß wird, kann:
der Boden beschädigt werden (z. B. bei Holz),
die Luftqualität leiden und zu trockener und unangenehmer Raumluft führen.
Wo wird ein RTL eingebaut?
Der RTL sitzt oft in einem kleinen Kasten in der Wand, meist am Ende des Heizkreises eines Raumes – zum Beispiel im Bad oder Gäste-WC, wo es nur eine kleine Fläche Fußbodenheizung gibt.
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Die Fußboden-Etagenheizung in Verbindung mit Heizkörpern

Wenn eine Fußbodenheizung für eine komplette Etage, also für sämtliche Räume eines Geschosses, nachgerüstet, die andere Etage jedoch weiterhin über Radiatoren erwärmt werden soll, wird ein separater Heizkreis mit eigenem Heizkreisverteiler ins bestehende Heizungssystem integriert.
Dieser neue Heizkreis wird mit dem Vorlauf des Heizungssystems verbunden. Die Verteilung des warmen Wassers aus dem Vorlauf zu den verschiedenen Räumen erfolgt typischerweise im Heizkreisverteiler mit einer Kompakt-Regelstation.
Die Kompakt-Regelstation ist ein zentrales Element für die effiziente Steuerung von Heizkörpern und Fußbodenheizungen.
Sie ermöglicht eine präzise Temperaturregelung, indem sie die Vorlauftemperatur optimal an den Bedarf anpasst.
Dank dieser zentralen Regelung können Nutzer nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch erheblich Energie einsparen. Beispielsweise kann die Regelstation nachgerüstet werden, um bestehende Heizsysteme zu optimieren.
In einem Anwendungsfall könnte ein Wohnraum mit Fußbodenheizung und Heizkörpern effizienter beheizt werden, indem die Regelstation die Temperaturen in verschiedenen Zonen individuell steuert. So wird sichergestellt, dass nur die tatsächlich benötigte Energie bereitgestellt wird, was zu niedrigeren Heizkosten führt.
Fazit: Effektive Nutzung von Heizkörpern und Fußbodenheizung
Die Kombination von Heizkörpern und Fußbodenheizung bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl die Heizeffizienz als auch den Komfort in Wohnräumen erheblich steigern können. Durch die Nutzung beider Systeme wird eine gleichmäßige Wärmeverteilung erreicht. Während die Fußbodenheizung eine behagliche Strahlungswärme erzeugt, können Heizkörper in kürzerer Zeit für eine schnelle Aufheizung der Räume sorgen.
Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung, insbesondere im Badezimmer, ist heutzutage oft problemlos möglich und bietet in Kombination mit einem Badheizkörper eine effiziente Wärmelösung. Während die Fußbodenheizung mit einer niedrigen Vorlauftemperatur arbeitet, benötigen Heizkörper höhere Temperaturen.
Um beide Systeme optimal zu betreiben, empfiehlt sich die Einrichtung eines separaten Heizkreises für die Fußbodenheizung.
Kleinere Flächen können durch eine RTL-Box geregelt werden, die die Rücklauftemperatur anpasst.
Für größere Flächen bzw. eine gesamte Etage ist ein eigener Heizkreisverteiler mit einer Kompakt-Regelstation notwendig.
Häufig gestellte Fragen
Kann man Heizkörper mit Fußbodenheizung kombinieren?
Ja, Heizkörper können mit Fußbodenheizung kombiniert werden. Diese Kombination ermöglicht eine flexible Heizlösung, da Heizkörper zusätzliche Wärme bei hohen Temperaturanforderungen liefern können, während die Fußbodenheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet.
Um diese Systeme optimal abzustimmen, sollten Sie einen Rücklauftemperaturbegrenzer installieren, um eine angenehme Raumtemperatur zu gewährleisten.
Ist ein nachträglicher Einbau von Fußbodenheizung und Heizkörper im Bad möglich?
Bei der Sanierung von Gebäuden wird oftmals nicht das gesamte Gebäude mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, sondern nur ausgewählte Räume. Besonders beliebt ist die Installation von Fußbodenheizungen in Badezimmern, um die Wohlfühlatmosphäre zu steigern. Häufig handelt es sich dabei um den einzigen Niedertemperatur-Heizkreis im Gebäude, während die restlichen Räume über Hochtemperatur-Heizkreise mit herkömmlichen Heizkörpern beheizt werden. Diese Niedertemperatur-Heizkreise erfordern jedoch eine spezielle Regelung (sogenannte „RTL-Box)“, die sich von der Steuerung eines Heizkörper-Heizkreises unterscheidet.
Kann ich eine Fußbodenheizung an den Heizkörperkreislauf anschließen?
Ja, Sie können eine Fußbodenheizung an den bestehenden Heizkörperkreislauf anschließen. Da die Fußbodenheizung jedoch mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur von 20 bis 35 Grad arbeitet, während Heizkörper eine höhere Temperatur von 40 bis 75 Grad benötigen, ist es wichtig, einen separaten Heizkreis für die Fußbodenheizung zu installieren. Ein Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL) kann dazu beitragen, die Temperatur im Rücklauf zu senken und die Wärmeverteilung effizient zu gestalten, ohne den Boden zu überhitzen. So werden beide Systeme optimal integriert und funktionieren gut zusammen.