Bevor Sie eine Fußbodenheizung im Nassestrichverfahren verlegen, ist eine gute Dämmung notwendig, damit zum einen keine Wärme ungenutzt entweichen kann und zum anderen eine optimale Trittschalldämmung gewährleistet wird.
In Kombination mit zwei Maßnahmen, nämlich Estrich-Randdämmstreifen und einer Dämmrolle bzw. Dämmplatten für Fußbodenheizung im Tacker- oder Noppensystem gelingen die Dämmmaßnahmen ideal.
Flexible Randdämmstreifen sorgen zudem dafür, dass sich keine Risse bilden, wenn sich der Estrich durch den Betrieb der Fußbodenheizung ausdehnt.


Vorteile Randdämmstreifen
Randdämmstreifen sind wichtige Elemente bei der Verlegung einer Fußbodenheizung, da sie mehrere Vorteile bieten:
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Schutz vor Wärmeverlust: Randdämmstreifen verhindern, dass die Wärme der Fußbodenheizung unkontrolliert in die umliegenden Bauteile abgeleitet wird. Dadurch wird der Wärmeverlust minimiert und die Effizienz der Fußbodenheizung erhöht.
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Vermeidung von Spannungen: Randdämmstreifen sorgen dafür, dass sich der Estrich bei Temperaturschwankungen gleichmäßig ausdehnen kann. Dadurch werden Spannungen im Bodenbelag vermieden, die zu Rissen und Schäden führen könnten.
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Schallschutz: Randdämmstreifen reduzieren die Übertragung von Schall und Trittschall, was besonders in Mehrfamilienhäusern wichtig ist, um die Ruhe der Bewohner zu gewährleisten.
Wo wird der Randdämmstreifen angebracht?
Der Randdämmstreifen sollte die komplette Außenkante des Estrichs abdecken – also die Übergänge zu den Wänden, zu anderen Räumen und zu Treppenstufen. Dabei ist es notwendig, zuerst den Randdämmstreifen zu verlegen, dann die Dämmung und erst danach den Estrich zu gießen.
Anleitung: Randdämmstreifen verlegen
Damit Estrich-Randdämmstreifen die Funktion, für welche sie eingesetzt werden, einwandfrei erfüllen können, ist eine sehr sorgfältige Arbeitsweise unabdingbar. Würden etwa Fremdstoffe in die Ritzen gelangen, könnten Wärmeverluste entstehen oder bei nicht fachgerechter Verlegung besteht die Gefahr von Rissbildungen und Schallbrücken.
Wichtig ist auch, die Dämmstreifen vor dem Anbringen der Dämmschicht und vor der Anbringung des Estrichs zu verlegen.
Selbstklebende Randdämmstreifen mit angeschweißter Folienlasche erleichtern nicht nur die Montage ungemein, sie sind auch speziell für die normgerechte Trennung eines schwimmenden Estrichs vorgesehen.

Schritt 1: Randdämmstreifen verlegen
Die Montage der Fußbodenheizungsfläche beginnt mit dem Anbringen des Randdämmstreifens an allen Wänden, Türzargen und anderen Bauteilen. Dadurch werden zwischen Heizestrich und anderen Bauteilen Kälte- und Schallbrücken verhindert.
Das Abschneiden des überstehenden Streifens darf erst nach Fertigstellung des Fußbodenbelages erfolgen. Gegebenenfalls den Randdämmstreifen mittels Tacker an der verputzten Wand befestigen. Bei der Verlegung der Rollisolierung wird der Folienflansch auf die Rollisolierung aufgelegt und mittels Klebeband fixiert.
Hierbei ist darauf zu achten, dass der Folienflansch im rechten Winkel auf die Trittschalldämmung läuft. Ist dies nicht der Fall, kann es passieren, dass der Estrich nicht flächendeckend in die Ecken läuft.

Schritt 2: Dämmrolle bzw. Dämmplatte für Fußbodenheizung auslegen
An den Randdämmstreifen wird nun die Rollisolierung verlegt. Dabei wird die Folie vom Randdämmstreifen auf die Verbundfolie der Isolierung gelegt. Bei der Rolle beginnt man in der Ecke, rollt bis zur nächsten Wand aus und schneidet am Randdämmstreifen die Rolle passend ab.
Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Rolle hart am Randdämmstreifen anliegt. Dadurch wird ein hohes Maß an Stabilität erreicht. Die Rolle wird mit einem normalen Messer bearbeitet.
Reste können für Stufen, Türdurchgängen etc. verarbeitet werden. Es kann fast verschnittfrei gearbeitet werden.
Nach der Verlegung der Rollisolierung sind die Stöße mit Klebeband abzukleben. Ein Handabroller erleichtert dabei die Arbeit ungemein.

ACHTUNG!
Bei der Verwendung von Fließestrich muss der gesamte Raum als „dichte Wanne“ ausgeführt werden. Das heißt, es sind sämtliche Stöße, Fugen, sowie der gesamte Folienflansch auf der Rollisolierung zu verkleben. Es ist bauseits dafür Sorge zu tragen, dass die Rohre nicht „aufschwimmen“ können (bitte ausreichend Tackernadeln verwenden).

5 Antworten zu häufig gestellten Fragen in Bezug auf Estrich-Randdämmstreifen
Wann ist ein Randdämmstreifen notwendig?
Die Verwendung eines Randdämmstreifens ist immer dann zu empfehlen, wenn ein Nassestrich verlegt wird. Er dient dazu, einen kleinen Spalt zwischen diesem und den Wänden anzubringen. Das ist insbesondere für die Trittschalldämmung von großer Bedeutung. Diese kleine Maßnahme kann die Schallübertragung stark reduzieren – und dadurch den Wohnkomfort erheblich steigern. Bei der Installation einer Fußbodenheizung kommt noch weitere wichtige Funktionen hinzu: die Verhinderung von Rissbildungen und die Feuchtigkeitssperre.
Was sind die Folgen, wenn man das Estrichband vergisst?
Manche Bauherren, die den Estrich in Eigenarbeit gießen, vergessen die Randdämmstreifen, mit gravierenden Folgen: Es kommt zu Spannungen und Rissen, es bildet sich lästiger Trittschall. Hier hilft nur eines – von Grund auf den Boden neu zu bearbeiten und die Estrich-Randstreifen sorgfältig anbringen.
Welches Material kommt bei Estrichdämmstreifen zum Einsatz?
Normalerweise wird für Dämmstreifen Polyethylen-Schaumstoff verwendet. Dieses Material besitzt hervorragende Materialeigenschaften wie eine hervorragende Wärmeisolierung, eine ausgezeichnete Alterungsresistenz und eine hohe Schallisolierung.
Wie hoch ist ein Randdämmstreifen?
Standardmäßig werden die Dämmstreifen in Höhen von 30 / 80 / 100 / 120 und 150 mm angeboten. Wichtig ist, dass der Dämmstreifen immer höher als der fertige Fußboden gewählt wird, damit ein Überstand übrigbleibt, welcher sich später abschneiden lässt.
Wann wird ein Estrich-Randdämmstreifen abgeschnitten?
Randdämmstreifen werden immer erst zum Schluss nach dem Verlegen des Bodenbelages passend abgeschnitten. Dies ist besonders wichtig, wenn auf dem Estrich Keramikfliesen verlegt werden sollen.
Im nächsten Schritt werden die Fußbodenheizungsrohre verlegt. Welche Rohre es gibt und worauf man bei der Planung und Berechnung von Heizkreisen achten sollte, erfahren Sie hier.