Kalkablagerungen in Wasserleitungen: So schützen Sie Ihre Rohre

Vom geringeren Wasserdurchfluss, über unschöne Ablagerungen an den Armaturen, bis hin zur Rohrverstopfung oder sogar das Platzen des WasserrohresKalkablagerungen stellen eine große Gefahr für Wasserleitungen, Warmwasser-Speicher oder Haushaltsgeräte dar. Besonders betroffen sind metallische Rohrsysteme, da sie aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit anfälliger für Ablagerungen, sogenannten Inkrustationen, sind. Der Austausch von verkalkten und verstopften Rohrleitungen kann dabei sehr kostspielig und ärgerlich werden. 

Doch der gefährliche Kalk kann vermieden werden – welche Ursachen dabei Kalk in den Wasserleitungen hat und was man dauerhaft gegen verkalkte oder verkrustete Wasserleitungen und Rohre machen kann, erklären wir im folgenden Beitrag.

TL;DR – Das Wichtigste in Kürze:

  • Kalkablagerungen sind eine Gefahr für Wasserleitungen, Haushaltsgeräte und Heizsysteme. Es drohen Verstopfungen, Verkalkung oder sogar Rohrplatzer. 
  • Zu den wichtigsten Methoden, um Kalkablagerungen langfristig zu vermeiden, zählen die Verwendung von Kunststoffrohren oder die Installation einer Enthärtungsanlage.
  • Kalkflecken im täglichen Gebrauch wie etwa an Armaturen oder dem Duschkopf können dank kraftvoller Entkalker entfernt werden.
  • Nicht vergessen sollte man, das Heizungswasser vor Kalk-Ablagerungen und Korrosion zu schützen, um so die Lebensdauer der Heizungsanlage zu verlängern. 

Hartes Wasser als Ursache von Kalk-Ablagerungen im Installationssystem

Kalkablagerung-in-Wasserleitung-vermeiden-1

Je höher der Gehalt an Calcium- und Magnesiumverbindungen im Wasser ist, desto härter ist das Wasser. Vor allem hartes Wasser enthält gefährlichen Kalk – So kann bei einem Härtegrad von 16°d und einem monatlichen Wasserverbrauch von 10 m³ pro Jahr bis zu 30 kg und mehr Kalk in das Installationssystem gelangen. Insbesondere metallische Rohrsysteme sind hiervon hauptsächlich betroffen, da sie aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit anfälliger für Ablagerungen, sogenannten Inkrustationen sind. So bestehen die Inkrustationen gewöhnlich aus Kalk-, Rost- und/oder Manganablagerungen.

Wie kalkhaltig ist mein Trinkwasser? Eigene Wasserhärte messen

In Deutschland haben die meisten Haushalte einen Härtegrad von 14 dH (Grad deutscher Härte), was einer Calciumcarbonatkonzentration von mehr als 2,5 Millimol pro Liter entspricht. Daher fällt das Wasser in den Bereich der harten Wasserqualität. Diese tritt besonders häufig in Gebieten mit vielen Sand- und Kalksteinen auf, aber auch eine intensive Düngung kann den Härtegrad künstlich erhöhen. Es besteht jedoch keine gesetzliche Vorschrift, die einen maximal zulässigen Härtegrad festlegt. Wasserqualitäten werden in weich, mittelhart und hart unterteilt:

  • Weiches Wasser: unter 8,4 dH
  • Mittelhartes Wasser: zwischen 8,4 – 14 dH
  • Hartes Wasser: über 14 dH

Um zu erfahren, wie hart das Wasser in der eigenen Region ist, findet man in der Regel auf der Website des eigenen Wasserversorgers den Härtegrad. Die örtlichen Wasserwerke sind nämlich gesetzlich dazu verpflichtet, die Wasserhärte mindestens einmal im Jahr zu veröffentlichen.

Die eigene Wasserhärte kann aber auch mit einem Teststreifen gemessen werden.

Wasserhaerte-messen-um-Kalkgehalt-im-Wasser-erfahren

Warum entkalken? Vorsorge ist besser als Nachsorge

Als vorbeugende Maßnahme gegen Kalkablagerungen in den eigenen Wasserleitungen wird empfohlen, Kalk grundsätzlich langfristig aus dem Haus zu verbannen. Denn somit werden teure Geräte wie z.B. eine Waschmaschine oder die Geschirrspülmaschine geschont und funktionstüchtig gehalten. Außerdem wird die Leistung von Warmwasserbereitern und Heizsystemen nicht beeinträchtigt und die Lebensdauer von Rohrleitungen erhöht.

Kalkablagerungen können aber auch eine Gefahr für die eigene Gesundheit darstellen: Sie haben keine glatte, sondern eine stark zerklüftete Oberfläche.  Dies führt dazu, dass sie zu idealen Brutstätten für Bakterien und Keimen wie Legionellen werden.

Weniger Kalk im Wasser reduziert ferner die zeitraubende Reinigungstätigkeit im Haushalt, da sich kaum mehr Kalkflecken an Armaturen, am Duschkopf oder der Toilette bilden.

Kalk entfernen: Was kann ich tun?

Verkalkte Wasserrohre können zu einer Verstopfung der Leitungen führen und somit den Wasserfluss beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Methoden, die vorbeugen, dass sich Kalk in den Wasserleitungen ablagert. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Mehrschichtverbundrohren, die eine glatte Oberfläche aufweisen und somit verhindern, dass sich der Kalk an den Rohren absetzt. Eine andere Methode ist die Installation einer Enthärtungsanlage. Dadurch kann man die Folgen von Kalkablagerungen effektiv minimieren.

Oberflächliche Kalkflecken im Bad oder in der Küche können mit einem kraftvollen Entkalker entfernt werden.

Wir stellen Ihnen nun ausführlich die einzelnen Möglichkeiten gegen Kalkbildung vor.


Wie funktioniert eine Enthärtungsanlage?

Das Vorbeugen von Kalk in Wasserleitungen ist wichtig, um die Lebensdauer der Rohre zu verlängern und die Wasserqualität zu erhalten. Eine Methode zur Verhinderung von Kalkablagerungen ist die dauerhafte Wasserenthärtung über Enthärtungsanlagen, die in verschiedenen Größen und Ausführungen in den Wasserkreislauf integriert werden können.

Enthaertungsanlage

Eine Enthärtungsanlage (wie z.B. JUDO SOFTwell) funktioniert durch das Filtern von Härtebildnern wie Magnesium und Calcium aus dem Wasser und macht es dadurch weicher. Die Enthärtungsanlage funktioniert mithilfe eines Kunstharzes, das sich im Inneren der Entkalkungsanlage befindet. Dieses filtert das durchströmende Wasser und bindet dabei den Kalk; es werden Calcium und Magnesium dem Wasser entzogen. Auf diese Weise wird das Wasser weicher und die Kalkablagerungen in den Rohren werden reduziert.

Hauswasser Kalkschutzanlage

BWT-Kalkschutzanlage-gegen-Kalkablagerungen

Eine Hauswasser Kalkschutzanlage ist ein Gerät zum Kalkschutz im geschlossenen Hauswassersystem. Der Kalkschutz basiert auf dem elektro-physikalischen Prinzip der Nanokristall-Bildung. Durch exakt definierte Strom-/Spannungsimpulse wird eine kurzzeitige, lokale Verschiebung des im Wasser herrschenden Kalk-Kohlensäure Gleichgewichts erzielt, wodurch winzige Calzit-Kristalle (sog. Nanokristalle) gebildet werden. Dabei sind Impulshöhe und Impulsbreite abhängig von der jeweiligen Wasserbeschaffenheit und der Durchflussgeschwindigkeit. Aufgrund ihrer spezifischen Größe tragen diese Kristalle allesamt die gleiche Ladung, wodurch ein erneutes Zusammenwachsen effektiv verhindert wird. Die Gesamtheit der Nanokristalle ist in der Lage, den Kalk im Wasser aufzufangen und dadurch Ablagerungen in Rohrleitungen und Warmwasserbereitern (z.B. Boiler) zu vermindern.

Durch diesen Prozess wird das Wasser weicher und die Bildung von Kalkansammlung wird reduziert. Die BWT Hauswasser-Kalkschutzanlage ist einfach zu installieren und erfordert keine Änderungen an den bestehenden Rohrleitungen. Sie kann an beliebigen Stellen im Gebäude installiert werden und ist wartungsfrei.

Zusätzlich zur Reduzierung von Kalk bietet die BWT Hauswasser-Kalkschutzanlage auch andere Vorteile wie eine bessere Wasserqualität und eine längere Lebensdauer von Haushaltsgeräten sowie eine verbesserte Leistung von Heizsystemen und Warmwasserbereitern.


Kein Kalk an Duschköpfen, Kopfbrausen oder Regenduschen

Anti-Kalk-Noppen-an-einer-Dusch-Handbrause

Kalkhaltiges Wasser führt zu mühevollem Reinigen der Armaturen und Brausen. Viele Duschköpfe, Kopfbrausen oder Regenduschen sind heutzutage mit einer speziellen Anti-Kalk-Technologie ausgestattet. Der abgelagerte Kalk an den flexiblen Noppen bzw. Silikondüsen lassen sich einfach und schnell mit dem Finger abrubbeln.

Damit bleibt das Strahlbild des Wassers gleichmäßig, die Kalk-Ablagerung wird reduziert und die Produkte bleiben lange funktionstüchtig und schön.

Kunststoffrohre sind von Kalk-Ablagerungen kaum betroffen

Alu-Verbundrohre setzen kein Kalk an

Kunststoffrohre, auch Alu-Mehrschichtverbundrohre genannt, sind eine gute Wahl für Trinkwasserinstallationen. Sie bestehen aus mehreren Schichten und sind daher sehr stabil und langlebig. Die Innen- und Außenschichten bestehen aus Kunststoff, während die Mittelschicht aus Aluminium besteht. Dies macht sie widerstandsfähiger gegen Korrosion und Kalkablagerungen als herkömmliche Rohre.

Mehrschichtverbundrohre können Ablagerungen von Kalkstein in den Wasserleitungen verhindern. Die Rohre bestehen aus mehreren Schichten, wobei die innere Schicht aus Kunststoff besteht und somit eine glatte Oberfläche aufweist. Dadurch kann sich der Kalk nicht an den Rohren absetzen und es kommt zu keiner Verstopfung der Leitungen.

Alu-Mehrschichtverbundrohre sind resistent gegen Kalkablagerungen und können dank glatter Innenrohroberfläche nicht inkrustieren
Hier hat Kalk keine Chance: dank der glatten inneren Schicht sind Alu-Verbundrohre weniger anfällig für Ablagerungen. Sie sind zudem nicht elektrisch leitfähig und können folglich nicht inkrustieren.

Kunststoffrohre sind dank ihrer glatten Oberfläche und ihrer Beständigkeit gegenüber Kalkablagerungen und Inkrustationen im Vergleich zu metallischen Rohren deutlich weniger anfällig. Die glatte Oberfläche innerhalb des Rohrs sorgt für eine geringere Haftung von Partikeln und verhindert so die Ablagerungen in den Mehrschichtverbundrohren. Da Kunststoffe nicht elektrisch leitfähig sind, lagern sich die im Wasser gelösten Ionen und Teilchen nicht an der Rohrwand an. Dadurch können sie nicht inkrustieren.

Ein weiterer Vorteil von Kunststoffrohren ist die Korrosionsbeständigkeit. Bei metallischen Systemen hingegen können in Verbindung mit Ablagerungen Korrosionsschäden auftreten.

Im Gegensatz zu Rohren aus Kupfer oder Stahl, die sich im Laufe der Zeit verstopfen können, bleiben Alu-Mehrschichtverbundrohre frei von solchen Ablagerungen.
Welche Vorteile ein Alu-Mehrschichtverbund sonst noch bietet und wozu man es einsetzen kann, erfahren Sie im Bericht: Alu-Mehrschichtverbundrohr und dessen Vorteile.

Kalkablagerungen entfernen mit Kalkentferner

Kalkflecken-am-Perlator

Kalkflecken sind ein häufiges Problem in vielen Haushalten und können an Armaturen und Duschköpfen besonders hartnäckig sein. Dies liegt daran, dass sich Kalk aufgrund des in vielen Regionen hohen Härtegrades des Wassers schnell ablagert und schwer zu entfernen ist.
Es gibt jedoch einige einfache Methoden, um an Armaturen und Duschköpfen Kalkablagerungen entfernen. Eine der einfachsten Methoden ist die Verwendung von Essig oder Zitronensäure. Diese Säuren können helfen, den Kalk aufzulösen und die Flecken zu entfernen.

Kalkentferner

Eine sinnvolle Alternative, Kalkablagerungen entfernen, bieten Entkalker, welche hartnäckigen Kalk entfernen – schnell, schonend, aber dennoch kraftvoll.
Empfehlenswert zur Entkalkung auch von Haushaltsgeräten ist der Entkalker von ULITH „Kalk-Ex„. Dieser hochwirksame Entkalker reinigt alle verkalkten Haushaltsgeräte, Brauseköpfe oder Perlatoren und lässt Kalkflecken hochwirksam entfernen. Für den täglichen Gebrauch eignet sich der ULITH Clean Armaturen-Blitz, der sowohl Armaturen, Waschmaschinen, Spülmaschinen und Edelstahl-Oberflächen reinigt und gleichzeitig entkalkt.


Die Heizungsanlage vor Kalk schützen

Um zu verhindern, dass sich Kalk- oder Korrosionsbeläge in der Heizungsanlage bilden, sollte das Heizwasser gemäß den Richtlinien der VDI 2035 aufbereitet werden. Ungeeignetes Heizungswasser kann nämlich mittelfristig den Wärmetransport stören, was steigende Heizkosten mit sich bringt. Ferner besteht die Gefahr, dass Komponenten der Heizungsanlage Schaden nehmen.

Heizungswasseraufbereitung-gegen-Kalk-Taconova-Megafill

Eine Lösung zur Vermeidung von Schäden in Warmwasserheizungsanlagen bietet die Firma Taconova mit ihrem Produkt VM 98 MegaFill 5000 an. Die Lösung entkalkt und entsalzt das Wasser im Heizsystem und trägt außerdem zur ph-Stabilisierung des Wassers bei. Das Risiko für Lochfraß am Leitungssystem des Heizsystems wird somit verringert. In der Patrone befinden sich ein Mischbettharz mit Anionenkationenaustauschern und ein pH-Stabilisator, welche die im Trinkwasser vorhandenen Salze und Karbonate neutralisieren.

In jedem Fall wird empfohlen, regelmäßig einen Fachmann hinzuzuziehen, um eine angemessene Konditionierung des Heizwassers zu gewährleisten und die Ablagerung von Kalk deutlich zu reduzieren.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kalkablagerungen eine große Gefahr für die Wasserleitungen, Haushaltsgeräte und Heizsysteme darstellen. Sie können zu Verstopfungen, Verkalkung und Rohr-Platzer führen. Es gibt verschiedene Methoden, um Kalkablagerungen in den Wasserleitungen zu verhindern, wie die Verwendung von Kunststoffrohren und die Installation einer Enthärtungsanlage. Für den täglichen Gebrauch kann man einen kraftvollen Entkalker verwenden, um Kalkflecken zu entfernen. Mit der Installation einer Kalkschutzanlage kann man den Kalk im Wasser reduzieren und somit Kalkbildung vorbeugen.

Außerdem ist es wichtig, auch das Heizungswasser vor Kalk-Ablagerungen und Korrosion zu schützen, um so die Lebensdauer der Heizungsanlage zu verlängern. Um dies zu erreichen, sollten die Anforderungen der VDI 2035 befolgt werden, indem entweder technische Geräte wie Enthärtungsanlagen oder chemische Mittel verwendet werden.

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